Heute ist Antikriegstag und ja, ich weiß, das ist kein sonderlich kreativer Einstieg wie normalerweise, aber gefühlt war dieser Tag nie in meinem jungen Leben wichtiger als in der heutigen Zeit. Eigentlich sind wir auch nicht hier, um weltpolitische Themen auseinander zu nehmen, aber es gibt nichts Wichtigeres, als sich ab und an daran zu erinnern, wie glücklich wir uns schätzen können wortwörtlich in Frieden erwachsen zu werden und nie etwas anderes kennengelernt zu haben. Viel zu schnell nimmt man das als Selbstverständlichkeit an. Es ist aber ganz und gar nicht selbstverständlich und wer mit offenen Augen auf die Welt schaut, weiß das! Sicherlich sind alle Kriege, die heute geführt werden, viel zu komplex, um sie als einfacher Teenager zu durchschauen und es ist richtig, dass man als Einzelperson keinen Krieg beenden kann, aber es lohnt sich immer hinzuschauen. Schon alleine, um auch nur ein bisschen nachvollziehen zu können, warum Leute fliehen und ihre sicherlich geliebte Heimat verlassen. Aber wie so oft, wird viel zu wenig miteinander gesprochen, um sich gegenseitig besser verstehen zu können.
Puh, der Übergang ist jetzt hart, aber immerhin wollen wir hauptsächlich die Aufmerksamkeit auf die kleinen, netten Details des Lebens lenken und nicht auf riesige Probleme. Ausblenden sollte man sie aber deswegen definitiv nicht! Aber jetzt zum zweiten Aktionstag heute - dem Tag des Briefschreibens.
Zugegebenermaßen ist das nicht mehr unbedingt das Ding meiner Generation, aber vielleicht ist es deshalb auch für mich noch viel besonderer, wenn ich Post bekomme. Denn meiner Meinung nach bekommt der Brief so nur noch eine größere Bedeutung als davor, wenn auch in anderer Form. Früher war er vielleicht das beste Kommunikationsmittel, aber mal ehrlich, nichts geht über WhatsApp-Nachrichten :) Heute zeigt ein Brief dafür, wie wichtig einem etwas ist. Verschicke ich einen Brief, so habe ich mich nämlich eine Weile hingesetzt und darüber nachgedacht, was ich schreiben möchte. Außerdem habe ich mir wahrscheinlich die größte Mühe gegeben, ordentlich zu schreiben und ihn schön aussehen zu lassen und dann habe ich immerhin mittlerweile 80 Cent in eine Briefmarke investiert (was als geiziger Schwabe schon echt weh tut). Außerdem habe ich mir noch die Mühe gemacht, mein Haus zu verlassen und den Brief in einen Briefkasten zu werfen. Also ist ein Brief doch das schönste Mittel, jemandem zu zeigen, wie viel er einem wert ist.
Außerdem, wer würde nicht gerne einen Liebesbrief bekommen oder eine Brieftaube adoptieren? Für mich sind das definitiv nochmal zwei Gründe für das Briefschreiben. Und ich muss zugeben, dass ich es supertoll finde, wenn ich etwas aufbewahren, immer wieder rausholen und anschauen kann. Wenn man etwas in der Hand hält, kann man sich doch viel besser in die damalige Situation hineinversetzen als wenn man auf seinem Handy in der Suchfunktion nach einer bestimmten Nachricht sucht.
Damit bin ich am Ende des heutigen Daily Updates und fordere euch auf, einfach mal Stift, Papier, einen Umschlag und eine 55 Cent Briefmarke zu schnappen und einen netten Brief für eine besondere Person zu schreiben, um ihr zu sagen: "Hey, du bist mir wichtig und ich möchte, dass du das weißt!", ohne es direkt aussprechen zu müssen.
Verschickt heute Abend noch weiße Brieftauben und freut euch an eurem Leben, es ist schon gut, so wie es ist!
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Beate (Donnerstag, 02 April 2020 10:07)
Zuerst dachte ich, das ist aber mal ein alter Blogbeitrag. 55Cent für einen Brief, an diese Zeiten kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern! Dann dachte ich, achja, das Briefschreiben ist was besonderes, auch für mittlerweile 80Cent immer cool einen, der nicht gerade von irgendeiner Verwaltung, Versicherung oder Spendenanfrage kommt, im Postkasten zu finden. Ich hab ja noch den Brief meines Patenkinds aufbewahrt, jeder Buchstabe in einer anderen Farbe, manche Buchstaben sehr phantastisch abgemalt - ich bin immer noch sehr stolz darauf, schließlich konnte sie damals noch gar nicht schreiben und hat es trotzdem gemacht.