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Ein September ohne Schnee

Wenn es im September nicht schneit, macht sich scheinbar keiner Gedanken darüber, weil es als normal angesehen wird. Ich will hier ja niemanden beunruhigen, aber vor etwa 12.500 Jahren hatte es auch im September Schnee und Eis, wenn das mal kein Beweis für die Erderwärmung ist. Aber genug von Schnee geredet, anscheinend soll es im Südwesten wohl heute auch nicht regnen, was einerseits blöd ist, weil ich so meine Blumen gießen muss. Andererseits ist es auch sehr gut, weil so der Tradition des heutigen Weder-Schnee-noch-Regen-Tag Folge geleistet wird. Und mal ehrlich, es ist ja insgesamt nicht mehr so warm, dass man unbedingt nach Regen lechzt.

Aber sollte bald wieder mal eine länger Dürre- und Hitzephase anstehen (was ich aufgrund des fortgeschrittenen Jahres bezweifele), so würde es mich keinesfalls wundern, wenn sich hier bald neue Tierarten, die die Hitze gewöhnt sind, ausbreiten. Spontan denke ich da gerade an Geier. Nicht weil sie so süß sind, sondern weil auch sie heute ihren Ehrentag haben. Und vielleicht wären so ein paar Stadtgeier ja gar nicht schlecht, damit sich die Ratten bei der Hitze nicht so stark ausbreiten und wieder alles nach Rattengift riecht und man als Haustierbesitzer*In ständig darauf achten muss, sein Haustier nicht versehentlich zu vergiften.

Aber wie bekommen wir die Geier bloß angelockt? Und viel wichtigere Frage: Müssten wir dann unser Wappentier vom Adler zum Geier ändern? Bisher habe ich aber trotz anhaltender Hitze und Trockenheit, außer im Zoo, keine sichten können. Fressen Geier Salami? Dann könnten wir nämlich heute passend zum Tag der Salami ein paar Salamiköder auslegen, um unseren neuen Stadtreinhaltungsplan in die Tat umzusetzen und Geier dafür zu rekrutieren. (Ouh, ich stelle mir gerade Geier in orangen Warnwesten, die in einer Reihe durch die Stadt ziehen und tote Ratten suchen vor, sieht eigentlich ganz witzig aus.) Kurze Info am Rande: Die angelockten Geier heißen dann selbstverständlich alle, angelehnt an Tabaluga Vultur. Stellt euch vor ihr ruft bei der Stadt an, weil ihr eine tote Ratte im Garten habt und sie entsorgt werden soll und die Antwort, die ihr bekommt ist: "Alles klar, wir schicken Ihnen Vultur vorbei. Er kümmert sich um die Angelegenheit!"

Ich muss sagen, die Stadtgeieridee catcht mich langsam, auch wenn ich Geiern eigentlich sehr skeptisch gegenüber eingestellt war. Besonders hübsch sind sie ja nicht gerade...und als Aasfresser auch ein bisschen verpöhnt, aber wenn sie uns die Stadt sauber halten würden...ich glaube, ich könnte mich damit anfreunden. 

Aus stilistischen Gründen können wir unserem Geierputztrupp dann ja ein paar Fake-Bärte ankleben. Das würde total zum Welttag der Bärte passen. Und aufgrund der unterschiedlichen Bärte könnten wir die Geier dann unterscheiden: Der mit dem Schnauzer ist Vultur, der mit dem Dreitagebart Vultur II, der mit dem Ziegenbärtchen Vultur III, der Goatee gehört zu Vultur IV und der Vollbart zu Vultur V. 

Aber weil ich gerade die rebellische Seite in mir entdeckt habe, fordere ich alle Bartträger* auf, sich zum Welttag des Bartes zu rasieren. Einfach so, aus Spaß an der Freude:)

 

Damit wünsche ich einen total tollen Samstag und denkt daran, die Geier heute ein bisschen zu feiern. Sie sind schließlich wie Hyänen zu Unrecht ein bisschen diskriminiert und verdienen mehr Anerkennung! 

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