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Tropifrutti

Was ist die beste Haribo-Sorte? - Ganz eindeutig Tropifrutti und da gibt es für mich auch keine Diskussion. Schluss. Aus. Ende. Basta! Und auch, wenn ich weiß, dass keine einzige Zutat in den Tropifrutti-Gummibären tatsächlich aus einem Tropenwald stammt, erinnern sie doch immer daran.

Zum Tag der Tropenwälder gibt es jetzt hier erstmal ein paar Fakten dazu, damit wir auch alle auf dem selben Stand der Dinge sind:

Ein tropischer Regenwald ist eine Vegetationsform, die nur in der Klimazone der immerfeuchten Tropen anzutreffen ist, das heißt, es gibt Tropenwälder in Süd- und Mittelamerika, Afrika, Süd- und Südostasien und Australien. Da die Tropenwälder alle in der Nähe des Äquators liegen ist die Tageslänge über das Jahr hinweg konstant und die Sonne steht etwa 12 Stunden am Himmel. Aufgrund der hohen Hitze und der dadurch stattfindenden Verdunstung großer Mengen an Wasser gibt es gegen Nachmittag und Abend Regen und Gewitter. Der so genannte Stockwerkbau ist charakteristisch für den Regenwald und in jedem Stockwerk herrschen andere ökologische Bedingungen, wodurch sich im Laufe der Evolution dort immer mehr hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben. Leider weisen diese Arten genau wegen dieser hohen Spezialisierung nur geringe Populationsgrößen auf und sind daher auch häufig vom Aussterben bedroht. Dennoch ist die Artenvielfalt so groß wie nirgendwo anders auf der Erde und das obwohl die tropischen Regenwälder nur noch etwa sieben Prozent der Erdoberfläche bedecken.

Und weil das mein Steckenpferd ist schweife ich jetzt hier noch ein bisschen zum Thema Bewohner des Regenwaldes aus. Zunächst einmal zum Thema Pflanzen, bevor ich dann die spannende Tierwelt betrachte.

Im Regenwald gibt es folgende Stockwerke: Die Bodenschicht aus dem Wurzelwerk der Pflanzen und einer dünnen Humusdecke, die Krautschicht mit Moosen, Farnen und anderen Bodendeckern, die Strauchschicht bewohnt von Pflanzen mit einer Höhe von bis zu fünf Metern, die Schicht der niedrigen Bäume und die Kronenschicht mit dem Hauptkronendach in bis zu 40 Metern Höhe. Die bekanntesten Pflanzen somit wahrscheinlich Lianen und Orchideen.

In der Tierwelt bilden den größten Anteil mit Abstand die Gliederfüßler mit Insekten, Spinnentieren, Tausendfüßlern und Krebstieren. Die meisten Tiere bewohnen lediglich ein Stockwerk und sind darauf spezialisiert, so zum Beispiel auch der hoch giftige Baumsteigerfrosch mit seiner auffälligen Färbung. Neben diesen Winzlingen gibt es aber auch Tiere die eine beachtliche Größe erreichen wie verschiedene Krokodilarten oder aber die südamerikanische Anakonda. Vögel im Regenwald zeichnen sich meistens durch ihr auffälliges Gefieder aus, bekannte Beispiele sind hier Aras oder Kolibris. Auch wenn das die Tiergruppe ist, zu der wir wahrscheinlich am meisten Beispiele nennen können, stellen die Säugetiere nur eine kleine Artengruppe dar. Der afrikanische Waldelefant ist der größte im Regenwald auftretende Vertreter dieser Gruppe. Die größten Raubtiere sind in Asien die Tiger und in Süd- und Mittelamerika die Jaguare. Der selten gewordene Orang-Utan gehört zu den typischen Bewohnern des asiatischen Tropenwaldes, während Schimpansen, Gorillas und Bonobos in Afrika auftreten. In den Flüssen gibt es ein großes Fischvorkommen, von dem sich zum Beispiel auch Flussdelfine oder Riesenotter ernähren.

Jetzt, da ich über diese ganzen Tiere geschrieben habe, bekomme ich fast Lust Tarzan anzuschauen oder zumindest Phil Collins Lieder anzuhören. Damit es ein perfekter Filmeabend wird, braucht man aber auch etwas zum Essen. Wie wäre es denn heute mit einem mit Creme gefüllten Donut? Schließlich hat auch dieser heute seinen Ehrentag. Für mich müsste der Donut dann entweder mit Nuss-Nougat- bzw. Schoko- oder Vanillecreme gefüllt und schön dekoriert sein, denn das ist meiner Meinung nach das Schöne an Donuts - ihr Aussehen.

Wie komme ich da jetzt darauf? - Natürlich weil heute auch Tag des mit Creme gefüllten Donuts ist. 

 

Aber jetzt zum Abschluss dieses zugegebenermaßen sehr streberhaften Textes ein wichtige Botschaft. Der Regenwald ist einer der schönsten Flecken unserer Erde und ungeachtet seiner Wichtigkeit für das menschliche Überleben bietet er unzähligen Arten Schutz, Nahrung, Lebensraum und Kinderstube. Und ich persönlich möchte, dass meine zukünftigen Kinder in einer Welt aufwachsen, in der sie Tarzan nicht für ein Märchen mit ausgestorbenen Tieren halten oder manche Tiere nicht nur als Bewohner des Zoos kennen. Der Regenwald ist einer der geheimnisvollsten und gleichzeitig buntesten Orte der Welt. Um kaum eine andere Klimazone ranken sich so viele Geschichten wie um die Abenteuer im Dschungel. Und es kann nicht sein, dass der brasilianische Regenwald seit Wochen brennt, wahrscheinlich auch noch vom Menschen ausgelöst und sich aus wirtschaftlichen Interessen keiner wirklich darum bemüht, diesen wahrscheinlich Millionen von Tieren, ihr Zuhause zu retten. Es kann nicht sein, dass beim Brand der Notre Dame innerhalb weniger Stunden über 200 Millionen Euro an Spendengeldern zusammenkommen, während das größte Naturspektakel der Erde so langsam aber sicher zu Grunde gerichtet wird. Leider habe auch ich das Gefühl, dass uns hierbei die Hände gebunden sind und wir hoffen müssen, dass Menschen in anderen Positionen für uns die richtigen Entscheidungen treffen und dabei die Beweggründe nicht wirtschaftliche Profitgier, sondern Menschlichkeit, Verantwortungsbewusstsein für die uns, als "überlegenes" Lebewesen anvertraute Welt und Einfühlungsvermögen sind.

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