Na, wer hat die Bridget Jones: Schokolade zum Frühstück-Anspielung verstanden, bevor ich sie hier erklärt habe?
Falls sie niemand verstanden hat, ist das auch nicht schlimm, denn immerhin geht es heute nicht darum. Wobei doch, ein bisschen, sagen wir einfach, es geht im weitesten Sinne um Schokolade.
Generell bin ich ja eher für Schokolade als Hauptnahrung, statt als Glasur oder Überzug, aber im Falle des heutigen Aktionstages muss ich vielleicht eine Ausnahme machen. Denn es geht um mit Schokolade überzogene Insekten. Sicherlich haben das bisher nur die wenigsten Leute probiert, doch stolz kann ich sagen, ich habe mich getraut und vor etwa drei Jahren eine mit Schokolade überzogene Heuschrecke gegessen und dafür musste ich nicht mal in ein fernes Land reisen. Es genügte ein etwas verstreuter, aber weltoffener und abenteuerlustiger Biolehrer, der es uns ermöglichte, diese Erfahrung zu machen. Bevor ich gleich auf Insekten als Nahrungsmittel komme und berichte, wie diese Heuschrecke geschmeckt hat, möchte ich meinem damaligen Biolehrer für diese Möglichkeit bedanken. Denn es sind eben diese kleine Dinge, die nach und nach Vorurteile gegenüber anderen (Essens-)Kulturen abbauen und nicht die großen, politischen Programme zur Integration.
So, jetzt aber zurück zur Heuschrecke. Zu allererst einmal, muss ich klar stellen, dass sich diese Tiere nicht mehr bewegen (das Dschungelcamp hinterlässt manchmal einen falschen Eindruck von Insekten als Nahrungsmittel) und auch bei Kontakt mit Speichel oder sonstigen anderen Dingen nicht damit anfangen. Prinzipiell ist es wie beim Schwein, Rind, Fisch oder Huhn tot ist tot. Und dennoch hat es auch mich einiges an Überwindung gekostet, eine dieser Heuschrecken zu verdrücken. Wahrscheinlich bin ich vier Mal am Stand vorbei gelaufen und habe überlegt, ob ich mich wirklich traue und letzten Endes war es dann eher Gruppenzwang als hundertprozentige Überzeugung. Doch mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass es gar nicht so schlecht schmeckt, wenn man beim Kauen eben nicht daran denkt, wie das Tierchen aussah. Eigentlich komisch, dass es uns bei einem Insekt, das wir sowieso nur als nerviges Wesen in lebendiger Form aufnehmen, so schwer fällt, das lebendige Aussehen auszublenden, während es bei Rindern, Schweinen oder Küken relativ einfach ist, obwohl diese Tiere ja sogar ganz süß sind, so lange sie leben. Eigentlich hat man, finde ich, sowieso nur die Schokolade geschmeckt, die dann eben irgendetwas ziemlich Geschmacksneutrales, aber Crosses umhüllt hat. Vielleicht kann man es sich etwa so vorstellen wie die mit Schokolade umhüllten Salzbrezeln, nur ohne den zusätzlichen Geschmack der Salzbrezel. Keine Ahnung, es ist schwer zu beschreiben. Vielleicht solltet ihr es einfach einmal selbst ausprobieren, wenn die Möglichkeit kommt und glaubt mir, sie wird früher oder später kommen. Denn Insekten als Nahrungsmittel im westlichen Raum sind auf dem Vormarsch, einfach aus dem simplen Grund, dass sie ein guter Proteinlieferant sind und dabei wesentlich umweltfreundlicher in der Massenzucht sind, als Schweine oder Kühe. Doch auch wenn ich es sehr gut finde, dass man Alternativen zum Fleisch sucht, so bin ich tatsächlich nicht wirklich überzeugt von Insektenburgern oder Ähnlichem. Ganz sicher werden nämlich für deren Zubereitung auch nicht die Grashüpfer und Fliegen vor der Haustüre gefangen. Und ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den Ekel vor diesen Tieren wirklich dauerhaft so abstellen können, dass wir sie in unseren alltäglichen Essensplan aufnehmen. Trotzdem kann man ihnen ja eine Chance geben, schließlich hat jede*r eine Chance verdient und es gibt momentan wahrscheinlich keine bessere Alternative.
Außerdem könnte man mit Schokolade überzogene Insekten relativ gut als Snack zwischendurch gebrauchen oder aber auch als Dessert nach dem Essen. Damit sind wir auch schon beim zweiten Aktionstag heute angekommen: Dem Tag des Desserts. Bei dem ganzen Geschwafel über Insekten fällt mir der Übergang jetzt etwas schwer, aber the show must go on.
Tatsächlich denke ich, wenn ich das Wort "Dessert" höre, direkt an eine Schokomousse oder Pudding. Ich weiß nicht warum, denn immerhin ist mein Lieblingsdessert mit Abstand die Rote Grütze mit so viele Himbeeren wie möglich oder Paradiescreme Straciatella. Im Sommer ist natürlich auch ein Eis ganz nett, oder aber, wenn man es ein bisschen gehobener beziehungsweise aufwendiger mag, dann bieten sich auch super Éclairs oder Sorbets an. Es gibt bestimmt noch ganz viele Desserts, an die ich gerade gar nicht denke, vielleicht habt ihr jetzt ja Lust ein paar Rezepte zu googlen und euch den Tag zu versüßen. Und wenn ihr dann schon am PC sitzt, könnt ihr auch gleich mal euren Desktop aufräumen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich persönlich kann es gar nicht leiden, wenn mein Desktop voller Ordnerverknüpfungen etc. ist, ich habe lieber das Zeichen für den Explorer auf dem Desktop und rufe dann in zwei Schritten mein Dokument oder, was auch immer ich gerade brauche, auf. Wenn dann alles ganz kahl ist und ihr euer schönes Hintergrundbild endlich wieder bewundern könnt, dann habt ihr euch euren Wackelpudding oder euer Tiramisu redlich verdient.
À propos kahl, eine Glatze ist auch kahl und vor allem glänzt sie so toll. Ich weiß nicht, wie die Glatzenträger das machen, gibt es da eine Politur wie für das Auto oder wie funktioniert das? Ich weiß zumindest, dass eine Glatze wohl Fluch und Segen zugleich ist, denn einerseits schwitzt man im Sommer nicht unter den Haaren, andererseits muss man ziemlich stark auf den Sonnenschutz achten. Außerdem ist es im Winter sicherlich kalt ohne Mütze. Was ich ja besonders toll finde, sind Glatzen mit Bart. Das ist bestimmt total aufregend, wenn man sich als jahrelanger Glatzenträger den Bart wachsen lässt. Ich meine, man weiß ja nicht, welche Farbe der Bart letztendlich bekommt.
Und damit beende ich nun alles Gefasel über Glatzen bevor es noch komischer wird. Habt einen wundervollen Tag und streichelt einen Glatzenträger, wenn er euch über den Weg läuft! Nein, Stopp, eine Sache muss ich noch klären: Sind Glatzenträger eigentlich die Nacktkatze unter den Menschen, also quasi das Allergikerhaustier für die Wesen, die uns halten??? O.K., entschuldigt die Verschwörungstheorie und lasst euch einfach euren Fruchtzwerg schmecken!
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