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Mensch!

Mensch, was ist denn das jetzt schon wieder? Ist es nicht komisch, wie man die Eigenbezeichnung als Ausdruck von Ärgernis verwendet? Eigentlich schon ziemlich seltsam, wenn man so darüber nachdenkt. À propos Nachdenken, das ist ja bekanntlich etwas, das dem Menschen relativ exklusiv zugeschrieben wird, zumindest, wenn man mit "nachdenken" das reflektierende Denken über sich selbst und seine Umwelt meint. Vielleicht bedeutet Homo sapiens auch genau deshalb der verstehende Mensch. Ohne jetzt zu philosophisch zu werden, möchte ich aber dennoch die Frage in den Raum stellen, was den Menschen denn nun tatsächlich ausmacht? Nun ja, wenn ich vom Menschen oder vom Homo sapiens sprechen, dann meine ich ja eigentlich nie einen spezifischen Mensch, sondern den Menschen allgemein, also die Menschheit insgesamt. Doch ist nicht genau das schwierig? Schließlich möchte jeder Mensch besonders sein und sich von der Menge abheben und tatsächlich ist doch auch jeder Mensch besonders. Sicherlich werde ich jede "Eigenheit" bei sieben Milliarden Menschen mindestens noch einmal finden, aber reicht es nicht, für die persönliche Umwelt speziell, einzigartig und vor allem unverwechselbar zu sein? Ich finde, ja! Außerdem ist es doch auch wahnsinnig schön, Gemeinsamkeiten zu entdecken, jede Art von Beziehung beruht doch darauf, denn Gemeinsamkeiten verbinden und faktisch sind alle Menschen somit verbunden, denn nicht nur im Anspruch darauf, etwas Besonderes sein zu wollen und es tatsächlich auch zu sein, sind sich wiederum alle Menschen gleich, sondern auch in ganz grundlegenden Dingen wie dem ursprünglichen "Grundbauplan" und damit groben Zügen des Körperbaus. Das ist allerdings wenig romantisch und verbindend, viel eher möchte ich zum Tag des Menschen noch schnell einen Songtext von Herbert Grönemeyer in den Raum stellen, welchen man sich im Umgang mit anderen Menschen zu Herzen nehmen kann: "Und der Mensch heißt Mensch | Weil er vergisst | Weil er verdrängt | Und weil er schwärmt und stählt | Weil er wärmt, wenn er erzählt | Und weil er lacht | Weil er lebt" 

Doch genug vom Menschen und seiner Besonderheit, es gibt nämlich noch etwas nach dem jeder Mensch in seinem Leben strebt - Sicherheit. Wie drückt sich diese Sicherheit aus? Zum Einen durch finanzielle Sicherheit, zum Anderen durch das Gefühl von Geborgenheit.  Dieses Gefühl kann man einerseits bereits erlangen, indem man sich mit vertrauten Menschen umgibt, andererseits erfährt man nochmal ein ganz anderes Gefühl von Sicherheit, wenn man ein Dach über dem Kopf hat. Die eigenen vier Wände sind doch der sicherste Ort der Welt. Es ist also kein Wunder, warum der Gedanke an einen Einbruch der größte Albtraum für die meisten Menschen ist oder viele Horrorfilme von mysteriösen Gestalten in den eigenen vier Wänden handeln. Ein Dach über dem Kopf schützt vor allem vor Wetter, im abstrakteren Sinn aber auch die Privatsphäre, deshalb bin ich am heutigen Dach-über-dem-Kopf-Tag einfach mal wieder besonders dankbar, dass ich dieses Gefühl von Sicherheit tagtäglich erleben darf.

Problematisch wird das Dach über dem Kopf allerdings, wenn man einen Dachschaden hat, denn dann ist aller Schutz weg. Aber wie kommt denn so etwas überhaupt zustande? Am Tag der Trick-Schüsse würde ich doch mal stark vermuten, dass das Nachbarskind mal wieder den "Around the world" zu wörtlich genommen und versucht hat, seinen Fußball tatsächlich um die ganze Welt zu schießen, nun ja die Physik hatte da wohl etwas dagegen. Deshalb gehe ich jetzt meinen Dachschaden reparieren und wünsche noch eine angenehme, trockene und überdachte Nacht!

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