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Vorsicht vor Krümeln

Es hat sich eingebürgert, dass um 16 Uhr Tea Time ist, man sich zum Frühstücken, Mittagessen und Abendessen in der Familie trifft, mal auf einen Kaffee weggeht oder dem letzten Schrei beim Brunchen beiwohnt. Doch die essentiellste Nahrungsaufnahme des Tages wurde vergessen. Traurig, aber wahr, niemand spricht jemals von einer Kekszeit. Wann soll ich denn nun meine Kekse essen? 

Ganz einfach, man isst Kekse 24 Tage die Woche 365 Tage lang und dann fängt man wieder von vorne an. Denn Kekse sind das wichtigste Grundnahrungsmittel überhaupt, warum gibt es denn sonst so viele Arten von Keksen zu kaufen und wahrscheinlich nochmal zehnmal so viele verschiedene Rezepte zum Kekse backen? Ich mag ja am liebsten Kekse, die zwar knusprig sind, aber sobald man sie auf die Zunge legt weich werden, wie Butterkekse oder Löffelbiskuits. Mhh, da läuft mir beim Schreiben direkt das Wasser im Mund zusammen, gut das gerade Kekshochsaison ist und man legitimerweise noch mehr Kekse als normalerweise essen darf und vor allem zur Verfügung stehen hat. Zumindest, wenn man schon fleißig gebacken oder sich geschickt beim Nachbarn eingeschleimt hat (Kleiner Tipp zum Schleimen: Kekse sind immer gut! :D). 

Komischerweise kann ich erst seit einigen Jahren diese Keksaddiktion nachvollziehen, mag Kekse umso mehr, je älter man wird? Ich habe nämlich beobachtet, dass man sich immer mehr mit dem Krümelmonster identifiziert, je länger man sich auf der Welt bewegt. Vielleicht weil man erkannt hat, dass Kekse die Lösung für alles sind. Schlecht gelaunt? Iss Kekse. Liebeskummer? Ertränke deinen Kummer in Keksen. Es gibt was zu feiern? Gönn dir ein paar Kekse. Es ist zu kalt? Bleib drinnen und iss Kekse. Langeweile? Back und iss Kekse. Lernfrust? Richtig, iss Kekse! Hunger? Iss 'n Snickers! Oh hoppla, das ist ja gar kein Keks, aber in Twix ist ein Keks drinnen und das ist ja fast wie Snickers. 

Ich finde sowieso es sollte überall mehr Kekse geben, Schüler*innen sollten während Klassenarbeiten einen unbegrenzten Keksvorrat zur Verfügung gestellt bekommen, bei Konzerten sollte es Stände mit kostenlosen Keksen geben und in Einkaufscentern sollte es vor den Umkleidekabinen eine große Schüssel mit Keksen für wartende Kunden geben, das wäre doch mal ein Service!

Kurzum, Kekse sollten auf Schritt und Tritt verfügbar sein, egal ob heute Tag der Kekse ist oder nicht. Aber Vorsicht! Auf den vielen Krümeln bestünde dann Rutschgefahr, deshalb bitte richtiges Schuhwerk tragen. Vorwiegend in der Farbe braun, weil die Krümel die Schuhe dann als Freunde anerkennen und ihnen keine Beine mehr stellen. Außerdem hat das Krümelmonster, welches ja jetzt unser aller Vorbild ist, auch braune Schuhe an, soweit ich weiß. Deshalb tragt einfach nur noch braune Schuhe, dann fällt es auch zumindest farblich nicht mehr so auf, wenn ihr auf dem Weg zur Bahn in einen Hundehaufen tretet und keine Zeit mehr habt, zurück zu laufen und die Schuhe zu putzen oder zu wechseln. Soll alles schon passiert sein...Der Ziehe-braune-Schuhe-an-Tag hat also einen äußerst praktischen Hintergrund.

 

Jetzt muss ich aber endlich aufhören zu schreiben und die Kekse essen, die seit einer halben Stunde auf meinem Schreibtisch neben mir stehen und darauf warten, dass ich ihnen endlich meine Aufmerksamkeit schenke.

Einen keksgefüllten Abend noch!

 

P.S. habe eben das Krümelmonster gegoogelt und es trägt gar keine Schuhe...Einigen wir uns einfach darauf, dass es braune Schuhe tragen würden, wenn es überhaupt Schuhe tragen würde...

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