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Best Dressed Animal

Das bestangezogene Tier zu finden, ist nicht unbedingt schwierig. Schließlich gibt es nur ein Tier, das dauerhaft im Smoking herumläuft. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich dennoch: Wäre es nicht der Wahnsinn, wenn alle Pinguine zusätzlich zum Frack von Natur aus eine Fliege tragen würden? 

Jetzt aber zum Eingemachten, Pinguine sind nämlich gar nicht so friedlich und nett, wie sie immer tun. Tatsächlich schubsen sie ihre besten Freund*innen ins Wasser, um herauszufinden, ob sich darin ein Seeleopard befindet. Das heißt, als Pinguin lebt man irgendwie als Einzelgänger*in sicherer als mit guten Freund*innen. Dennoch sind Pinguine aber nur im Kollektiv stark, schließlich haben sie zwar ein ziemlich warmes Gefieder, aber die eigentliche Wärme spenden sie sich gegenseitig, indem sie dicht an dicht in ihren Kolonien stehen und brüten. À propos Brüten: Bei Pinguinen brütet tatsächlich das Männchen das Ei aus, während sich die Weibchen im Meer, die augehungerten Mägen vollfuttern. Außerdem adoptieren schwule Pinguinpaare (ja, die gibt es tatsächlich!) die verstoßenen Eier und kümmern sich liebevoll um die jungen Küken, die daraus schlüpfen. Diese Küken schließen sich dann übrigens zu Gruppen zusammen, die eine Art Kindergarten bilden, so lange die Eltern auf Futtersuche sind. Vielleicht überwiegt die soziale Ader dann doch die zuvor angesprochene dunkle Seite der niedlichen kleinen (oder sehr großen, edlen Kaiser-)Pinguine. 

Wo wir schon bei Artunterschieden sind: Insgesamt gibt es 18 Pinguinarten, von denen nur die wenigsten direkt in der Antarktis leben, tatsächlich findet man Pinguine sogar in Südafrika und Südamerika. 

Die bekannteste Art ist der bereits angesprochene Kaiserpinguin, der häufigste Zoopinguin ist wahrscheinlich der Brillen- oder Humboldtpinguin. Die Pinguine aus Könige der Wellen sind übrigens Felsenpinguine und neben den Kaisern gibt es auch Könige. Persönlich finde ich aber die Zwergpinguine oder auch die Magellanpinguine am schönsten. 

Der Name Pinguin leitet sich übrigens aus dem Wort "pen gewyn" ab, was ungefähr weißer Kopf oder aus dem lateinischen "penguis", was Fett bedeutet, ab. Da lag Benedict Cumberbatch ja gar nicht so falsch mit seiner eigenwilligen "Pengweng"-Aussprache. 

Ein letzter beeindruckender Streber-Pinguin-Fakt: Vielleicht habt ihr schon mal einen Pinguin aus dem Wasser hüpfen sehen und euch gefragt, wie sie das machen. Vielleicht habt ihr euch das auch noch nicht gefragt, aber tatsächlich ist es doch sehr beeindruckend, schließlich können sie sich unter der Wasseroberfläche abdrücken und tatsächlich springen. Deshalb katapultieren sich Pinguine eher aus dem Wasser, indem sie Luftbläschen aus dem Gefieder pressen, Dichte und Zähigkeit des Wassers vermindern und so torpedoartig beschleunigen.

Dass am Tag der Pinguine auch Tag der Akzeptanz finde ich nach meinen anfänglichen Ausführungen nur logisch. Bei den Pinguinen werden schwule Tiere nicht an den Rand der Kolonie gedrängt, sondern als wichtiges Mitglied der Gruppe angesehen. 

Was heute nicht so ganz ins Bild passt, ist der Tag der Käseliebhaber, das sind Pinguine nämlich im Normalfall nicht, aber man kann sicherlich einen Fisch gut mit Käse zu bereiten. Um mal ein bisschen mit Klischees zu spielen, fragen wir vielleicht am besten mal bei den Franzosen nach, vielleicht kann uns ja der Adéliepinguin weiterhelfen (Achtung, er lebt nicht in Frankreich, aber er klingt doch sehr Französisch). 

Damit habe ich für heute genug Pinguinwissen verbreitet und wünsche einen wunderschönen Abend!

 

P.S. Für alle Computerspieler*innen: Pingus (früher spielbar auf Linux) gibt es jetzt in einer Light Version für Windows.

 

P.P.S. Für alle Film-Liebhaber*innen: Die Reise der Pinguine ist ein wunderschöner Film und ich habe ihn schon viel zu lange nicht mehr geschaut, vielleicht mache ich das morgen Abend mal...

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