Einem sehr auffälligen Zeitgenossen haben wir den heutigen Tag gewidmet. Der Tukan besitzt wohl einen der auffälligsten Schnäbel im gesamten Tierreich. Das Besondere hieran neben der prächtigen Färbung ist, dass der Schnabel trotz seiner imposanten Größe (zumindest im Vergleich zur Gesamtkörpergröße des Vogels) kaum etwas wiegt. Das liegt daran, dass der Schnabel nicht insgesamt knöchern, sondern zu einem großen Teil mit Horn überzogen ist, was wesentlich leichter als das Kalk der Knochen ist. Beim Tukan dient der Schnabel übrigens neben der Nahrungsaufnahme auch zur Wärmeregulation. So ist der Schnabel aufgrund seiner Beschaffenheit nicht isoliert und wirkt daher bei hohen Außentemperaturen als wärmeabgebendes und somit abkühlendes Element.
Übrigens besitzen nicht alle Tukane dunkles schwarzes Gefieder. Der Begriff "Tukan" bezeichnet nämlich keine Vogelart sondern eine Familie und umfasst daher 45 verschiedene Vogelarten. Das Gefieder ist aber bei allen Tukanen sehr auffällig. Häufig stehen eben knallige Farben (oft gelb) dem glänzenden schwarzen Gefieder gegenüber, aber es gibt auch ganz bunte Genossen wie den Blautukan.
Eigentlich sind Tukane ja friedliche Vögel, aber wenn es um die Nahrungssuche geht, sind sie wenig wählerisch und verspeisen neben Früchten schon auch mal das ein oder andere Insekt oder Spinnentier, rauben fremde Nester aus oder machen gemeinsam mit ihrem Partner Jagd auf Eidechsen. À propos Partner: Der Tukan ist ein monogam lebender Vogel, das heißt, hat das Männchen die perfekte Partnerin gefunden bleibt es ihr ewig treu und hilft sogar bei der Jungenaufzucht. Tatsächlich sehen beim Tukan auch beide Geschlechter gleich aus, weshalb das prächtige Gefieder oder der Schnabel wahrscheinlich nichts mit Balzritualen zu tun hat.
So genug Streberinfos fürs Erste, gibt es denn irgendwelche bekannte Tukane? Naja, ich dachte ja lange Zeit, dass Zazu aus "König der Löwen" einen Tukan darstellen soll. Jetzt habe ich eben allerdings herausgefunden, dass er ein Rotschnabeltoko ist, welcher leider nicht unter die vorhin erwähnten 45 Tukanarten fällt. Leider... denn damit fällt mir kein weiterer bekannter Tukan ein. Trösten wir uns damit, dass der Tukan seit vielen Jahren als DAS Symbol für Sommer, Urlaub und gute Laune angesehen wird. So war er eine Zeit lang ein Trendmotiv für T-Shirts und bringt als Dekofigur bis heute viel Farbe und Freude in viele sommerliche Haushalte. Und ein Kinderbuch von Sue Mayfield und Rochelle Padua liefert uns sogar ein tukanbezogenes Tagesmotto: "I Can, You Can, Toucan!"
Damit fliegen wir geschwind zu einem anderen gefiederten Flugkünstler - dem Kranich. Für mich war von Anfang an klar, dass der Kranich früher oder später mein Tier des Tages wird. Einfach aus dem Grund, dass nach einer japanischen Legende jede*n, die*der es schafft 1000 Kraniche zu falten, ein langes Leben voller Glück erwartet. Also ich habe jetzt wahrscheinlich so zwischen 40 und 50 Stück gefaltet. So recycle ich nämlich meine abgearbeitete To-Do-Listen und kämpfe gegen die Langeweile an, die zeitweise aufkommt, wenn man mit einem langsamen PC arbeiten muss. Erhlicherweise muss ich aber zugeben, dass mir der echte Kranich gar nicht so gut gefällt. Er hat einfach zu lange Beine. Aber anscheinend hat dieser Vogel die Menschen schon immer begeistert, denn in der griechischen Mythologie gilt der Kranich als Symbol der Wachsamkeit, der Klugheit und des Glücks und in der Lyrik symbolisiert der Kranich die Verehrung der natürlichen Schönheit. Irgendwie paradox, wenn man bedenkt, wie viele schönere Tiere es eigentlich gibt. Bekannt wurden Kraniche vor allem für ihre intensiven Balztänze, bei denen Männchen und Weibchen mit ausgebreiteten Flügeln durch die Gegend springen und sich dabei lautstark Gehör verschaffen. Mit etwas Glück kann man das ja sogar bei uns beobachten. Und weil wir schon so ein lustiges Wortspiel mit dem Tukan hatten, beende ich diesen flatterhaften Text nun mit den Worten: "Früher dachte ich, Wortspiele mit Vögeln seien lustig. Heute weiß ich, das stimmt Kranich!"
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