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Tag der Tauchbegegnungen: Krokodil und Delfin

Wie ihr sicherlich mittlerweile festgestellt habt, habe ich ein kleines Faible für das Wasser und seine Lebewesen, insofern kommt mir die heutige Tier-Kombination natürlich sehr entgegen.

Wer einen Tauchschein besitzt, kann sicherlich einmal, je nach Tauchort, in den Genuss oder die Verlegenheit geraten, eines dieser Tiere live und in Farbe zu sehen. Persönlich würde ich ja die Begegnung mit dem Delfin vorziehen. Nicht nur, weil er eines meiner Lieblingstiere ist, sondern vor allem weil Begegnungen mit Krokodilen im Wasser ein ziemlich jähes Ende finden können. Nicht umsonst zählen Krokodile zu den gefährlichsten Meerestieren der Welt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Lebewesen stellen Menschen für Leisten- und Nilkrokodile Beute dar. Das heißt ein aktiver Angriff ist auf keinen Fall ausgeschlossen. Des weiteren sind Krokodile sogenannte Lauerjäger, was die Gefahr, die von ihnen ausgeht, ungemein größer macht. Denn sie liegen lange Zeit reglos und untergetaucht im Wasser, sind somit kaum für ihre potenzielle Beute sichtbar. Nähert sich diese dem Gewässer, schnellen die Krokodile in einem Affenzahn aus dem Wasser, packen das Beutetier und ziehen es unter Wasser, um es zu ertränken. Ich muss sagen, das wäre nicht unbedingt ein Ereignis, das ich erleben möchte. Das Gute daran ist aber, dass man als Taucher*in normalerweise keinem Krokodil begegnet, außer man legt es darauf an, indem man in trübem Gewässer oder Mangroven taucht. Achso, und in manchen Regionen von Australien sind Begegnungen nicht ausgeschlossen, aber ganz ehrlich: Respekt an alle, die in Australien leben. Gefühlt lauert dort ja hinter jeder Ecke ein Tier, das einen Menschen töten könnte. So kommen wir aber zu schöneren Dingen als dem Jagdverhalten, obwohl das, meiner Meinung nach, schon das Coolste und Beeindruckendste an Krokodilen ist. Wusstet ihr schon, dass der Begriff "Krokodil" auf das altgriechische Wort "krokódilos" zurückgeführt wird, dessen Ursprung wiederum wahrscheinlich in "krokó-drilos", was so viel wie "Steinwurm" bedeutet, zu finden ist. Ich muss sagen, das gefällt mir irgendwie. Auch wenn das Wort "Wurm" vielleicht eine kleine Untertreibung darstellt... Viel treffender ist da die Rolle, die das Krokodil in der chinesischen Kultur spielt. Dieses ist nämlich vermutlich das Vorbild für den doppelschwänzigen Drachen in der chinesischen Mythologie. Der Drache symbolisiert hier verschiedene Gottheiten. Somit gibt es sowohl gute als auch böse Drachen. Zudem unterteilen sich die Drachen in Wasser- und Feuerdrachen. Feuerdrachen fürchten hierbei das Wasser, während Wasserdrachen das Feuer fürchten. Ok, genug zu chinesischen Drachen, kommen wir zurück zum Krokodil. Als Tier spielt dieses nämlich vor allem bei den australischen Aboriginies eine Rolle, so soll beispielsweise ein Krokodilvorfahre den Liverpool River erschaffen haben, indem es den Boden durchkaute. In Südostasien hingegen ist der Glaube, verstorbene Herrscher*innen und Vorfahren kämen in Gestalt eines Krokodils zurück auf die Welt, verbreitet und auf Borneo gilt das Krokodil sogar als Schutzengel, der böse Geister vertreiben kann. 

Das wichtigste Krokodil, das ich allerdings kenne, ist wohl das Krokodil aus dem Disney-Film "Peter Pan", das versucht Käpt'n Hook zu verspeisen. Allerdings ist es nicht unbedingt erfolgreich, weil es einmal einen Wecker verschluckt hat und sich deshalb durch das Ticken der Uhr verrät. Ich gebe zu, ich habe gerade nebenbei ein Video geöffnet, in dem alle Krokodilszenen zusammengeschnitten sind und finde es gerade lustiger, als ich es finden sollte... Egal, ich verlinke das Video einfach am Ende für alle, die dieses Krokodil ebenso sehr feiern wie ich! Ansonsten zählt natürlich "Crocodile Dundee" zu einem der bekanntesten Krokodilfilme. Zudem gibt es zahlreiche Horrorfilme, in denen Krokodile eine tragende Rolle spielen. Junge deutsche Erwachsene in meinem Alter sind sicherlich mit dem Film "Vorstadtkrokodile" aufgewachsen. In denen man als Krokodil Mitglied einer Jugenddetektivbande wird. Persönlich bringe ich diesen Film ja mit der Band "Apollo 3" und ihrem Titel "Superhelden" in Verbindung, deshalb stammt auch unser erstes Tagesmotto aus diesem Song: "Du hast das Zeug zum Superhelden!" 

Kommen wir nun zum zweiten Tier des Tages - dem Delfin. Damit das hier jetzt nicht allzu streberhaft wird, halte ich mich ausnahmsweise mit all meinem Delfinwissen zurück. Stattdessen kommen wir gleich auf eine sehr prägende Kinderserie: "Flipper und Lopaka" auf KIKA. Naja, prägend war jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich mochte sie auf jeden Fall. Dank ihr habe ich auf jeden Fall gelernt, dass der Name "Flipper" von der Bezeichung der Brustflossen der Delfine, den sogenannten Flippern abgeleitet ist. Die übrigen beiden Flossen am Schwanzende und auf dem Rücken heißen Fluke und Finne.  

Es sind Geschichten wie diejenige dieser Kinderserie, die dazu beitragen, dass Menschen sich in diese unglaublichen Wesen verlieben. Außerdem sind Delfine wahnsinnig neugierige und verspielte Wesen, die nicht selten auch den friedlichen Kontakt zu Menschen suchen. In der Bionik spielen Delfine eine Rolle als Vorbild für möglichst optimale Bewegung im Wasser oder aber zur Steuerung von Auf- und Abtauchvorgängen bei U-Booten. Kurzum die Verbindung Mensch und Delfin scheint zu funktionieren. Schade nur, dass weiterhin viele Delfine in Fischernetzen verenden oder an Gegenständen im Meer ersticken. Die Neugier, die sie so zutiefst menschlich erscheinen lässt, wird ihnen in diesen Fällen zum Verhängnis. 

Was ich besonders an Delfinen mag, ist, dass sie wahnsinnig intelligent und sozial sind. Kaum ein Meerestier ist so gesprächig wie der Delfin und die Bindungen untereinander können sehr stark werden. Das zeigt beispielsweise der Umgang mit verletzten und kranken Tieren, aber auch mit Menschen beim Leben in Gefangenschaft oder regelmäßigen Begegnungen. 

Ansonsten beneide ich Delfine ein bisschen um ihre Fähigkeit, gleichzeitig zu schlafen und wach zu sein. Für sie ist das überlebensnotwendig, um die Atmung unter Wasser aufrechtzuerhalten und mögliche Feinde erkennen zu können. Als Mensch wäre es einfach geschickt, um die Zeit, in der man produktiv sein kann, zu vervielfachen.

Zu guter Letzt möchte ich noch ein kleines Rätsel anbringen: Wisst ihr denn, was Delfine mit Melonen zu tun haben?

Falls nicht, gar kein Thema. Natürlich kläre ich das noch schnell auf: Die Melone ist ein Organ im Kopf von Zahnwalen, wie Delfinen, in dem der Schall der produzierten Laute fokussiert und schließlich ausgestoßen wird. Da Delfine keine Ohrmuscheln haben, wird das Echo wahrscheinlich vom hinteren Teil des Unterkiefers aufgenommen und auf das Mittel- und Innenohr übertragen. Die Melone ist aufgrund ihrer Lage über dem Oberkiefer auch verantwortlich für die typische Rundung der Stirn der Delfine.

Ein weiteres äußerliches, sehr geschätztes und geliebtes Merkmal der Delfine ist, dass Delfine immer so aussehen, als würden sie lächeln. Auf dieses Merkmal lässt sich auch unser zweites heutiges Tagesmotto zurückführen: "Delphine lehren uns durch ihre gute Laune, dass wir Menschen das Leben viel zu ernst nehmen." (Horace Dobbs)

In diesem Sinne möchte ich diesen Blogeintrag auch mit einem Lächeln beenden und frage deshalb: "Wie heißt ein cholerischer Delfin? - Ausflipper!" Ich musste auf jeden Fall grinsen als ich das gelesen habe und ich hoffe, euch geht es jetzt genauso! 

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