· 

Tag der Häutung: Biene und Schlange

Wie kam es bloß zu den heutigen Tieren des Tages? Immerhin sind sowohl die Biene als auch die Schlange nicht unbedingt die beliebtesten Wesen auf unserem Planeten. Ausnahmsweise hat das zumindest in einem Fall sogar etwas mit der heutigen Überschrift zu tun. Die Schlange wurde nämlich zum heutigen Tier des Tages, weil ich mir heute morgen beim Aufstehen überlegt habe, wie cool es wäre, nach einem bestimmten Zeitraum einfach die Haut im übertragenen Sinne zu wechseln und eine andere Gestalt anzunehmen. Und weil ich nicht schon wieder ein Insekt auswählen wollte und Spinnen irgendwie doch zu abschreckend fand, wurde kurzerhand die Schlange zum Tier des Tages. Allerdings weiß ich leider gar nicht wie die Häutung bei einer Schlange abläuft... Bei der Biene kann ich das Thema gleich dann besser auseinander nehmen. Aber bleiben wir noch kurz bei der Schlange. Es gibt nämlich echt eine Sache in Bezug auf dieses Lebewesen, bei der ich echt aus der Haut fahren könnte. 

Ich finde es echt traurig, dass Schlangen allgemein als Symbol für Hinterlistigkeit oder allgemein "das Böse" gesehen werden. In den meisten Fällen ist das nämlich echt ungerechtfertigt. Sicher, viele Schlangen gehören zu den tödlichsten Tieren der Welt, aber nur wenige Arten beißen zu, wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Hinterlistig ist ein Schlangenbiss im Normalfall also nicht. Vielmehr geht einem solchen Biss menschliches Fehlverhalten voraus. Natürlich, habe auch ich die Horrorgeschichten von Giftschlangen, die in Kinderzimmer kriechen im Kopf. Aber eine Schlange kriecht doch nicht mehr der Absicht eines Serienkillers, jetzt einen Menschen zu töten, durch ein Hausfenster. Vielmehr ist sie vielleicht eher auf der Suche nach Nahrung oder Schutz und verirrt sich versehentlich in das Gebäude. Damit ist sie natürlich alarmiert und fühlt sich schnell bedroht, weshalb Schlangenbisse in dieser Situation wahrscheinlicher werden. Wir können uns das zwar schlecht vorstellen, aber so ähnlich verhalten sich doch auch die Bienen bei uns. Wir haben nur den Vorteil, dass uns ein Bienenstich im Normalfall nicht tötet. Ach, ja wo wir schon bei der Tödlichkeit von Giften sind. Dass man an einem Giftschlangenbiss direkt stirbt, ist in den meisten Fällen auch nicht unbedingt gegeben. Es kommt immer auch darauf an, wie ein Gift wirkt und wie viel Gift injiziert wurde. Insgesamt gibt es fünf Arten, wie ein Gift auf einen Menschen wirken kann. Wobei mindestens drei eine relativ lange Zeit brauchen, bis der Effekt für den Menschen bei der meist geringen Giftmenge tödlich wird. Deshalb lassen sich meistens rechtzeitig Gegengifte verabreichen. Schnell gefährlich wird es vor allem bei allergischen Reaktionen auf ein Gift, wobei bei einer solchen Reaktion das Gift an sich nicht unbedingt eine Rolle spielt. Dieses Problem kann bekanntlich auch bei Bienenstichen eintreten. Ansonsten sind wohl neurotoxische Gifte, also Gifte, die auf das Nervensystem wirken, am gefährlichsten, da das Nervensystem der Natur nach schnelle motorische Reaktionen hervorruft und das ja auch soll. Fällt hier aber etwas aus, treten beispielsweise relativ zügig Lähmungen ein. Hier gilt es schnell zu handeln. Ansonsten können die Gifte auch auf Zellen und Gewebe (zytotoxisch) oder auf die Blutgerinnung (hämotoxisch) wirken. Im besten Fall lösen Gifte lediglich eine Entzündungsreaktion des Körpers aus. Das trügerische an den Symptomen bei einem Schlangenbiss ist, dass sie, wenn man nicht bemerkt, dass man von einer Schlange gebissen wurde, nicht unbedingt auf eine Vergiftung hindeuten. Aber wie gesagt, man braucht nicht unbedingt panische Angst vor Schlangen haben, wirklich Jagd auf Menschen machen diese schlichtweg nicht!

Viel mehr steht die Schlange nämlich auch für Scharfsinnigkeit, Wachsamkeit und Heilkraft, was sie auch zum Symbol der Medizin machte. Vielleicht habt ihr ja schon bemerkt, dass im Logo vieler Apotheken und Arztpraxen eine Schlange zu finden ist. Ein weiterer Grund, warum sie diese Funktion innehat, ist auch die Tatsache, dass sie sich häutet und somit "verjüngt". Das ist natürlich Quatsch. Die Schlange verjüngt sich durch diesen Prozess nicht, sie bringt lediglich ihre nicht mehr passenden Klamotten in die Altkleidersammlung und trägt nun wieder passende Kleidung. Nicht anders muss man sich den Prozess der Häutung vorstellen. Denn die Haut der Schlange wächst schlichtweg einfach nicht mit ihrem Körper.

Ein ähnliches Problem hat auch die Bienenlarve, welche in ihrem Leben sechs Häutungen durchläuft bis zur fertigen Biene. Das muss man sich in etwa so vorstellen: Die Bienenlarve besitzt ein Hormon, das Ecdyson, welches regelmäßige Häutungen auslöst. Dabei bleibt die Larve aber weiterhin eine Larve. Damit aus der Larve eine Biene wird, benötigt es ein zweites Hormon, das Juvenilhormon. Fällt dessen Konzentration unter einen bestimmten Wert, so beginnt statt einer nächsten Larvalhäutung eine Verpuppung. 

Aber genug gestrebt, gerade eben habe ich nämlich erst festgestellt, dass das Denken an Bienen eine ganze Wenn-Dann-Denkkette auslöst, im Zuge derer ich im Endeffekt an Bären denken muss. Da ich mittlerweile auch etwas Aussagenlogik beherrsche, kann ich das sogar ganz genau analysieren, wie dieser Schluss zustandekommt, also haltet euch fest:

(1) Wenn ich an Bienen denke, dann denke ich an Honig.

(2) Wenn ich an Honig denke, dann denke ich an Winnie Puh.

--

Transitivität der Subjunktion aus 1,2

--

(3) Zwischenkonklusion: Wenn ich an Bienen denke, dann denke ich an Winnie Puh.

(4) Wenn ich an Winnie Puh denke, dann denke ich an Bären.

--

Transitivität der Subjunktion aus 3,4

--

(5) Also: Wenn ich an Bienen denke, dann denke ich an Bären.

Sorry, musste einfach das gelernte Wissen mal irgendwo anwenden, sonst wäre es mir so sinnlos vorgekommen. Ich wollte nur an dieser Stelle festhalten, dass mein Gedankengang vollkommen nachvollziehbar ist und in der Aussagenlogik einen gültigen Schluss darstellt, weil ihm ein gültiges Schlussmuster zugrunde liegt. O.K., stopp! Ich komme vom Thema ab. Es ging eigentlich um Bienen und wenn ich meine etwas unbegründete Angst vor Bienen überwunden habe, dann ist tatsächlich mein erster Gedanke: "Oh, die machen uns Honig!" Ich persönlich bin ja Blütenhonig-Fan. Aber mal ernsthaft, die Biene ist eines der wenigen Insekten, bei der der Zweck direkt deutlich ist. Nicht umsonst gibt es ja auch die Umschreibung "Von Bienchen und Blümchen". Vielleicht ist das auch der Grund, warum die meisten Menschen Bienen dulden, im Gegensatz zu Wespen beispielsweise. 

Die bekannteste Biene ist natürlich die Biene Maja und ich habe mich bereits vor einigen Jahren in der Schülerzeitung schon damit auseinandergesetzt, ob diese Kinderserie überhaupt kindgerecht ist. Immerhin ist Willi eine recht unkontrollierte Drohne. Wie dem auch sei, ich habe jetzt einen Ohrwurm (Und diese Biene, die ich meine, nennt sich Maaaajaaaaaaaaa...) und beende diesen etwas komischen Bienen- und Schlangentext nun mit unserem heutigen Tagesmotto: "Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen. Sammle deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen." (Siddharta Gautama)   

Kommentar schreiben

Kommentare: 0