· 

Zusammen groß

Eine kurze Info vorweg: Heute ist zum Einen Tag des Filzhutes und zum Anderen Tag des Punktes. Aber soll toll ich Filzhüte und Punkte auch finde, möchte ich sie aufgrund eines wichtigeren Themas ein bisschen unter den Tisch fallen lassen. Immerhin taucht der Punkt trotzdem des Öfteren in diesem Text auf und wenn ich mir beim Schreiben jetzt noch einen Filzhut aufsetze, fühlen sich die beiden Dinge vielleicht nicht ganz so vernachlässigt. 

Wie gestern wird das Daily Update heute mal ein bisschen ernsthafter als normalerweise, aber keine Angst die nächsten Tage werden wieder lustiger. 

Doch passend zum Tag der Demokratie möchte ich die Gelegenheit nutzen und aufzeigen, was das kleine Wörtchen mit großer Bedeutung für mich persönlich heißt, vielleicht findet sich ja der Eine oder die Andere wieder und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, schließlich verbindet jeder andere Sachen damit.

Doch zunächst einmal zur Definition von Demokratie. Der Duden gibt hier mehrere Vorschläge: 

1.1. politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im Staat teilhat

1.2. Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben

2.   Staat mit demokratischer Verfassung, demokratisch regiertes Staatswesen

3.   Prinzip der freien und gleichberechtigten Willensbildung und Mitbestimmung in gesellschaftlichen Gruppen

(https://www.duden.de/rechtschreibung/Demokratie, Stand: 15.09.2019. 10.23 Uhr)

Das bedeutet Demokratie im weitesten Sinne zeichnet sich aus durch freie Wahlen, freie Meinungsäußerung, Akzeptanz einer politischen Opposition, Schutz der Grund- und Bürgerrechte, Achtung der Menschenrechte, Minderheitenschutz, Mehrheitsprinzip und Gewaltenteilung.

Was aber heißt Demokratie jetzt für den Einzelnen? - Für mich ist die Demokratie die menschlichste aller Herrschaftsformen. Schließlich steht hier im Idealfall nicht das Wohl einer Elite, eines Machthabers oder einer anderen Minderheit im Vordergrund, sondern das Wohl der gesammten Gesellschaft, nicht ohne Grund ist die Übersetzung von Demokratie "Herrschaft des Volkes". Dennoch hat man häufig das Gefühl die Demokratie lähmt einen Staat. Und ja, aufgrund all der genannten Merkmale einer Demokratie dauert es in Staaten mit dieser Herrschaftsform meistens länger bis Dinge ins Rollen geraten. Einerseits verstehe ich, wenn das nervt und man teilweise das Gefühl hat, den Absprung zu verpassen. Andererseits aber zeigt uns diese Tatsache nur, dass unsere Demokratie funktioniert, denn wenn etwas lange dauert, wird meistens intensiv darüber diskutiert und meiner Meinung nach sind Diskussion und Konversation die Grundlagen für das Funktionieren eines Staates mit demokratischer Grundordnung.

Aber gehen wir doch nicht immer direkt auf die große, oft verwirrende Politik ein, denn Demokratie gibt es auch im Kleinen; egal ob in der Familie, in Sportmannschaften oder Schulklassen. An all diesen Orten wird versucht, demokratisch Entscheidungen zu treffen. Demokratie bedeutet dabei dann aber nicht nur, einfach die Hand zu heben, wenn es um die Wahl des Mannschaftskapitäns oder des Klassensprechers geht, sondern bringt gleich auf mit Freiheit und Beteiligung, auch Verantwortung und Pflichten für ALLE Beteiligten und nicht nur für die letztendlich Gewählten.

Bleiben wir doch beim Beispiel einer Sportmannschaft. Sicherlich trägt der/die Spielführer*In am Ende am meisten Verantwortung, schließlich sind sie der verlängerte Arm der Mannschaft und der Trainer, das heißt für sie, sie müssen bei Entscheidungen auf beide Seiten Rücksicht nehmen und die möglicherweise verschiedenen Sichtweisen verstehen, einordnen und dann in die Entscheidung einbeziehen. Oft hört man dann aber, dass sich einzelne Spieler*Innen aus der Verantwortung ziehen wollen, weil sie weder Spielführer*In sind, noch zu einem, im Optimalfall bestehenden Spieler*Innenrat gehören. Das stimmt aber nicht, denn für mich gehört zu dem Vertrauen und der Freiheit, über Vertreter*Innen mitzubestimmen, auch die Pflicht, die gesamte Gruppe zusammenzuhalten und untereinander fair miteinander umzugehen, wie soll es denn sonst zu Erfolg oder Spaß kommen? Und etwaige Unstimmigkeiten auf einzelne Verantwortliche abzuschieben, wäre in diesem Fall unangemessen. Warum handhabt man es also häufig auf großer politischer Bühne so? - Weil man sich als einfache*r Bürger*In oft machtlos fühlt. Aber betrachtet man, was durch Demos, Wahlen, Volksbegehren und all den anderen Freiheiten, die uns zugestanden werden, schon einmal entstanden ist oder verändert wurde (im wahrsten Sinne des Wortes wurden Mauern eingerissen), so sollte man sich NIEMALS komplett aus der Verantwortung ziehen. Man kann nämlich in einer Demokratie zumindest immer aufstehen, den Finger heben und die Bühne bekommen, um andere zum Nachdenken anzuregen und wer weiß, was daraus dann entsteht. Leider muss ich mir eingestehen, dass ich selbst auch nicht mutig genug dafür wäre, aber alleine diese Möglichkeit zu haben, ist doch bereits tröstlich.

Und um nochmal auf das Sportplatzbeispiel zurückzukommen: Demokratie bedeutet übrigens auch seine "Gegner" so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte, ihnen respektvoll und schätzend entgegen zu treten und für faire Bedingungen zu sorgen. Dabei reichen oft kleine Gesten aus, wie zum Beispiel das Shake-Hands, das Verbeugen oder Abklatschen vor und nach einem sportlich, fairen und geregelten Wettkampf. 

À propos Regeln, diese gehören natürlich genau so zu einer Demokratie wie Freiheiten.

 

Aber genug ernster Inhalt für heute. Ohne weiteren Kommentar möchte ich nur noch diese alte Fußballweisheit in die Runde werfen: "Eine Mannschaft ist nur so stark wie ihr schwächster Spieler."

 

Schöne Sonntagnacht, schlaft gut und passt aufeinander auf!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0