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Area 51

In der Wüste Nevadas liegt das wohl sagenumwobenste Gebiet der Welt - das US-Militärsperrgebiet Area 51. Bekanntlich sollen dort außerirdische Lebensformen erforscht werden, weshalb im September 2019 auf Facebook zum Sturm der Area 51 unter der Motto "They Can't Stop All Of Us" aufgerufen wurde. Eigentlich sollte dieses Event am 20. September des letzten Jahres stattfinden, doch um ehrlich zu sein, habe ich nach dem ersten Trend zu Beginn des Monats nicht mehr mitbekommen, wie es denn letztendlich ausgegangen ist... wahrscheinlich sind alle Teilnehmer*innen auf mysteriöse Art und Weise verschwunden. Aber sind wir am Alientag mal ehrlich: Glaubt irgendjemand wirklich an Aliens auf unserer Welt? Ich will nicht gänzlich abstreiten, dass es irgendwo im Universum nochmals Lebensformen gibt, aber in unserer Galaxie ist es doch mittlerweile ziemlich unwahrscheinlich, demnach ist es also noch unwahrscheinlicher, dass sich bereits solche Lebensformen unbemerkt auf unserem Planeten aufhalten - auch nicht bei der US Army. 

Aber ich verstehe durchaus, warum die Idee von Aliens über Generationen hinweg die Massen begeistert. Schließlich kann es ziemlich spannend sein, darüber nachzudenken, was man tun würde, wenn man tatsächlich jemandem, der aus einer ganz anderen Welt kommt, unsere Welt erklären muss. Wo fängt man? Was ist wichtig? Was ist typisch für den Planeten? Wie muss man mit uns umgehen? Was muss man gesehen haben? Und am spannendsten ist für mich und für viele andere wohl die Frage: Was macht uns aus und was bleibt, wenn wir weg sind? Ein paar fossile Brennstoffe, Fossilien, Knochen wie nach dem Aussterben der Dinos und sonst nichts? Damit können wir uns nur schwer anfreunden (die Dinos fanden das sicherlich auch nicht so toll). Es gibt nicht umsonst ganze Gruppen von Wissenschaftler*innen, die sich mit dem Thema der Zeitkapsel sowie damit, wie man außerirdischen Lebensformen unsere Existenz erklären kann, beschäftigen. Soweit ich weiß, ist im Moment die Schallplatte hoch im Kurs, weil sie einerseits als Material für sich steht und andererseits Aufnahmen für die Nachwelt oder etwaige Aliens gespeichert werden kann. 

Da kann ich allerdings nicht hundertprozentig mitgehen, schließlich gibt es so viel mehr, was uns ausmacht, allein in Deutschland müsste doch jedes Bundesland, nein, jede Gegend, eine eigene Kapsel verschicken. Bei uns Schwaben wären dann sicherlich neben Maultaschen bzw. Spätzle, Autoteilen und einem Sparschwein, auch Brezeln enthalten. Nicht nur, weil heute Tag der Brezel ist, sondern weil Brezeln unbedingt von aller Welt gekannt werden müssen. Allerdings ist die Brezel ja gar nicht explizit schwäbisch, sondern mit den Bayern geteilt. Aber dort spricht man ja dann eher von der Brez'n. Also sage ich einfach: Die Brezel ist schwäbisch! 

Übrigens ist die Brezel auch eine der Dinge, die Französ*innen von uns kennen und uns klischeemäßig so selbstverständlich zuschreiben, wie wir ihnen das Croissant zuschreiben. Das habe ich bei einem Französischaustausch bemerkt. Dieses Thema passt natürlich zufälligerweise auch wunderbar zum heutigen Tag der Partnerstädte, schließlich sind solche Austausche nur durch das freundschaftliche Verständnis zweier Städte untereinander möglich.

Insgesamt passen also alle Aktionstage heute ziemlich gut zusammen: Eine der ersten Sachen, die Austauschpartner*innen kennenlernen sollten, ist die Brezel. Wenn man allerdings mit seinen spärlichen Sprachenkenntnissen versucht, zu erklären, was eine Brezel eigentlich, ist es fast so, als würde man sich mit einem Alien unterhalten. 

Damit wünsche ich ein schönes Restwochenende und immer schön auf der Hut sein vor fliegenden Untertassen! 

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