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Ozeanischer Tag: Kiwi und Schnabeltier

Die heutige Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Tieren zu finden, war ausnahmsweise mal gar nicht so schwierig. Denn beide kommen ausschließlich in Ozeanien vor. Widmen wir uns zunächst dem Kiwi. Dieser Vogel verkörpert definitiv mein Lieblings"teekesselchen". Wie lange hat es mich bloß irritiert, dass die ostasiatische Frucht und der neuseeländische Vogel den exakt gleichen Namen tragen. Die korrekte Reihenfolge in der Benennung lautet übrigens: Die Kiwifrucht wurde im Zuge ihrer globalen Verbreitung in London nach dem Kiwivogel benannt. Vermutlich aufgrund der Ähnlichkeit zwischen der pelzig-braunen Schale der Frucht und dem stachelig-braunen Gefieder des Vogels. Es wird wohl auf keinen Fall am grünen Inhalt liegen (hoffe ich doch zumindest...). Der Kiwi ist ein nachtaktiver und flugunfähiger Vogel, der unter den Laufvögeln den mit Abstand kleinsten Vertreter verkörpert. Das ist allerdings auch nicht so schwierig, betrachtet man die unfassbare Größe des Straußes oder des Emus. Als treuer monogamer Vogel ist der Kiwi auch das Nationalsymbol Neuseelands, was ziemlich viel Sinn macht, wenn man berücksichtigt, dass Kiwis tatsächlich ausschließlich auf Neuseeland vorkommen. Die Vögel haben dort sogar einen solch hohen Stellenwert, dass sich nicht nur die Bewohner*innen nach ihnen benannt haben, sondern unter anderem auch die neuseeländische Rentenkasse den Namen "Kiwisaver" trägt. Nur die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft hat sich nicht nach diesem relativ zierlichen Vogel benannt. Würde ja auch ziemlich seltsam aussehen, wenn Kiwis den Haka tanzen und das Kackbraun der Kiwis wäre auch nicht unbedingt eine angsteinflößende Trikotfarbe. Da sind schwarze Trikots und die Bezeichnung "All Blacks" doch irgendwie passender.

Absolut überhaupt nicht passend, ist das Schnabeltier. Bei keinem anderen, mir bekannten Lebewesen hat man sich so schwer getan dieses einzuordnen. Tatsächlich sind Schnabeltiere ja auch wirklich kurios, wie diese Wesen wohl entstanden sind? Glaubt man an die Schöpfungsgeschichte, dann scheint es fast so als wäre das Schnabeltier Ergebnis der schöpferischen Resteverwertung oder um es mit den Worten von Robin Williams zu sagen: "Denkt ihr, Gott ist manchmal stoned? Ich denke schon... schaut euch das Schnabeltier an!" Aber was meinen wir nur damit? - Nun denn, das Schnabeltier ist ein eierlegendes Säugetier. Die Eigenschaft, Eier zu legen, wird allgemeinhin allerdings allen anderen Tieren als den Säugetieren zugeschrieben. Außerdem besitzt das Schnabeltier, wie der Name schon sagt, einen entenähnlichen Schnabel und Schwimmheute zwischen den Zehen. Die Milchdrüsen sorgen aber dafür, dass das Schnabeltier den Säugetieren zugeordnet wird. Was ebenfalls ziemlich untypisch für Säugetiere ist, ist die Tatsache, dass männlich Schnabeltiere Giftsporne an den Hinterbeinen besitzen. Gift wird allerdings nur während der Paarungszeit gebildet, da der Sporn hauptsächlich dem innerartlichen Konkurrenzkampf um Weibchen dient. Übrigens möchte ich allen, die gerade schlechte Laune haben, unbedingt ans Herz legen, nach Bildern von Schnabeltierbabys zu suchen. Bis gerade eben habe ich das noch nie gemacht, aber jetzt hat das meinen Tag unglaublich bereichert. 

Das wohl bekannteste Schnabeltier, das mir gerade einfällt ist Perry the Platypus (sorry, ich liebe das englische Wort für Schnabeltier, deshalb musste es hier erwähnt werden) aus Phineas & Ferb. Leider ist dieses Wesen nicht gerade gesprächig. Deshalb wollte ich ein andere schnabeltierbezogenes Tagesmotto, allerdings habe ich überraschenderweise kein einziges inspirierendes Schnabeltierzitat gefunden, dabei eignet sich doch das Schnabeltier nur aufgrund seines Wesens als Symbol dafür, dass man nicht immer in jedes Muster passen muss. Und aus diesem Grund habe ich mir nun selbst ein Tagesmotto ausgedacht: "Wenn du dich mal fühlst, als würde nichts zusammenpassen, als würde alles, was du bist, keinen Sinn machen, dann denke an das Schnabeltier: Nicht ganz Vogel, nicht ganz Säugetier und trotzdem glücklich!"   

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