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Tag des Bluts: Doktorfisch und Fledermaus

Keine Angst! Auch wenn die Überschrift das irgendwie impliziert, entwickele ich in diesem Text keine Horrorszenarien. Das Thema "Blut" war allerdings die einzige Gemeinsamkeit, die ich zwischen diesen beiden Tieren ausmachen konnte. Und mir ist sehr wohl bewusst, dass man unter dem Begriff "Blut" fast alle Tiere fassen kann (außer Nesseltiere, aber darum soll es heute nicht gehen). Warum aber komme ich denn beim Doktorfisch auf den Begriff "Blut"? - Nun denn, zum Einen, weil ich beim Doktorfisch immer an Arztbesuche denken muss und nicht selten nimmt eben jener Arzt Blut. Zum Anderen ist die Verbindung von Doktorfischen und Ärzten gar nicht so verkehrt, denn der Doktorfisch trägt seinen Namen, weil er sogenannte Skalpelle besitzt. Das sind aus einer Schuppe entstandene scharfe Klingen an der Schwanzwurzel, die der Doktorfisch zu Verteidigung gegen Fressfeinde einsetzt. Insofern kann eine Begegnung mit einem Doktorfisch durchaus auch für den Menschen blutig und schmerzhaft enden. Man sollte dennoch nicht übermäßig Angst vor diesen wunderschönen Fischen haben. Solange man nicht auf sie tritt, passiert nichts! Auch wenn der Doktorfisch besonders schön anzuschauen ist, ist er nicht unbedingt für Aquarien geeignet. Einerseits, weil die Fische anspruchsvoll und aggressiv zu Artgenossen sind und andererseits, weil es sich bei den im Handel angebotenen Exemplaren ausnahmslos um Wildfänge und nicht um Zuchtfische handelt. Dem sollte man generell kritisch gegenüberstehen. Denn im Endeffekt will niemand, dass sich Dories Geschichte andauernd in freier Wildbahn wiederholt. Übrigens finde ich es genial, dass Dorie ein Paletten-Doktorfisch ist. Nicht, weil ich deshalb an dieser Stelle ein bisschen fangirlen kann, sondern weil ich es so toll, finde dass ein DOKTORfisch im Endeffekt derjenige Fisch ist, welcher Martin hilft, seinen Nemo wiederzufinden. Fast keinen anderen Berufsstand verbindet man ja so stark mit dem Willen zu helfen wie den der Mediziner*innen. Und weil Dorie sowieso die Allercoolste ist und das Zitat im Original von Ellen DeGeneres eingesprochen wurde, lautet unser heutiges Tagesmotto ganz simpel: "Just keep swimming!"

Dieses Motto umzusetzen, wird für unser zweites Tier des Tages, die Fledermaus, etwas schwieriger. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Fledermäuse in diesen Tagen eine ordentliche Imageaufbesserung gebrauchen können, wurden sie doch maßgeblich für die Ausbreitung von COVID-19 verantwortlich gemacht. Sollte dem tatsächlich so sein, dann heißt das für mich aber nicht, dass Fledermäuse schreckliche Lebewesen sind, sondern einfach, dass man bestimmte Tiere nicht jagen und essen sollte. Ist doch sowieso kaum etwas dran an diesen kleinen Tierchen. Aber lassen wir dieses Thema außen vor, jetzt ist es nämlich auch egal. 

Das Beeindruckendste an Fledermäusen ist ja definitiv deren Fähigkeit zur Echoortung. Dafür erzeugen Fledermäuse hochfrequente Laute in ihrem Kehlkopf und senden somit über den Mund Schallwellen aus. Diese werden als Echo zurückgeworfen, wenn sie auf einen Gegenstand treffen. Mithilfe der hochentwickelten Ohren kann die Fledermaus dieses, für den Menschen nicht hörbare Echo verwerten und sich somit im Raum orientieren. Aus diesem Grund wirken die Flugmanöver der Fledermaus des Öfteren etwas waghalsig, aber Angst vor einem Zusammenstoß muss man im Regelfall nicht haben. Ich zumindest vertraue den Fledermäusen, wenn ich im Karlsruher Zoo in der Fledermaushöhle stehe und es genieße, wenn ich in völliger Ruhe stehe, während ich um mich herum das Geflatter der Fledermäuse spüre. Um zum Abschluss nochmals auf die ausgemachte Gemeinsamkeit des Blutes zurückzukommen: Fledermäusen wird ja allgemein unterstellt, dass sie Blutsauger seien. Das trifft allerdings nur auf drei von rund Tausend Fledermausarten zu. Die Mehrheit der Fledermäuse frisst im Flug gefangene Insekten. Einige Arten in den Tropen und Subtropen fressen sogar nur Früchte und Nektar und spielen somit auch bei der Bestäubung von bestimmten Pflanzen eine große Rolle. Größere Arten ernähern sich vor allem von kleineren Säugetieren, Vögeln, Fröschen und Fischen. Die beeindruckenden Flughunde sind übrigens neben den Fledermäusen die zweiter Unterordnung der Fledertiere. 

Wie alle Fledertiere sind natürlich auch Fledermäuse äußerst sozial. Als eines der wenigen Säugetiere weist die Fledermaus beispielsweise auch ein ausgeprägtes Schwarmverhalten auf. Besonders schön ist aber die Tatsache, dass Fledermäuse sich wortwörtlich sehr nahe stehen oder besser gesagt hängen. Das gemeinsame und dicht an dicht gedrängt rumhängen, ermöglicht es den Fledermäusen ihre Körpertemperatur bei geringem eigenen Energieverbrauch aufrechtzuerhalten. Somit ist die Fledermaus der tierische Beweis dafür, dass Kuscheln gesund und notwendig ist! 

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